Eigenverantwortliches Lernen und was das mit Löwen zu tun hat?
Warum ist eigenverantwortliches Lernen für Unternehmen wichtig?
Eigenverantwortliches Lernen ist in Zeiten von VUCA und Co. eine entscheidende Fähigkeit der Mitarbeitenden.
Durch eigenverantwortliches Lernen…
- können sich Mitarbeitende eigenständig neues Wissen und Kompetenzen aneignen
- sind Mitarbeitende schneller in der Lage Herausforderungen zu lösen und Innovationen voranzutreiben
- sind Mitarbeitende flexibler und passen sich Veränderungen schneller an
- sind Mitarbeitende motivierter und zufriedener, da sie selbst wirksam sind
Insgesamt steigen dadurch die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Wie wird es häufig gemacht wird und was ist das Problem dabei?
Eigenverantwortliches Lernen soll häufig durch die Einführung von Lernzeiten gefördert werden. Und um es leichter für die Mitarbeitenden zu machen, führt ihr die Lernzeiten in Form von Kalenderterminen ein. Immer freitags alle zwei Wochen steht dieser Termin am Nachmittag drin. Nun stürzen sich alle Mitarbeitenden sofort darauf, organisieren ihr Lernen selbst und nutzen diese Zeit für die eigenen Weiterentwicklung. Das ist der Gedanke, der immer wieder geäußert wird. Doch leider nutzt keiner die Zeit fürs Lernen. Nach der ersten Enttäuschung wird dann geschlussfolgert, dass das keiner will. Aber das ist nicht das Problem.
Das Problem dabei ist, dass oft „nur“ Rahmenbedingungen verändert werden, wie beispielsweise die Einführung von Lernzeiten in Form eines Kalendertermins, um eine Veränderung im Unternehmen zu erzielen. Und mit dieser Maßnahme sind alle Hoffnungen verbunden, dass ein Schalter umgelegt wird und die Veränderung erfolgreich umgesetzt wird. Häufig wird dabei der Mensch außer Acht gelassen. Versteht mich nicht falsch, natürlich sind Rahmenbedingungen und Umfeld wichtig, aber was bringt es, wenn ein Unternehmen schöne, lernförderliche Angebote hat, und keiner nutzt sie?
Es kommt doch auch niemand auf die Idee einem Löwen, der jahrelang in Gefangenschaft lebte, einfach in die Freiheit zu entlassen (Veränderung der Rahmenbedingungen) und sich selbst zu überlassen. Es gibt Programme, mit denen die Tiere auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden.
Auch eigenverantwortliches Lernen muss zu Beginn begleitet werden.
Menschen haben durch Schule und Ausbildung/Universität gelernt, dass ihnen gesagt wird, was sie bis wann lernen sollen. Solche Überzeugungen, wie z.B. „Es wird mir gesagt, was ich bis wann lernen soll.“ wurden daraufhin entwickelt.
Überzeugungen wirken oft unbewusst und lösen ein entsprechendes Verhalten aus, d.h. so lange Mitarbeitenden solche (unbewussten) Überzeugungen haben, werden sie darauf warten, dass ihnen z.B. die Führungskraft sagt, was sie bis wann zu lernen haben.
Eigenverantwortliches Lernen – Wie kann’s gefördert werden?
Drei Dinge, die bei der Etablierung und Förderung wichtig sind:
1. Rahmen schaffen – Bedingungen schaffen, in der Lernen und Entwicklung priorisiert wird und Spaß macht, z.B. durch innovative, agile Lernformate und -hacks.
2. Mindset adressieren – Mittels Gedankenmanagement lernen die Mitarbeitenden bewusst ihre Überzeugungen und Einstellungen wahrzunehmen und zu verändern.
3. GRIT – Ausdauer und Übung – Dranbleiben ist der Schlüssel zum Erfolg. Mit der 1% Methode werden Ziele in kleine, gut in den Alltag integrierbare Schritte unterteilt. Dies hilft Mitarbeitenden dranzubleiben.